Schwarzenberg. Nach der Vorlage des sächsischen Verfassungsschutzberichtes am Dienstag in Dresden hat CDU-Bundestagsabgeordneter Alexander Krauß davor gewarnt, den Rechtsextremismus im Erzgebirgskreis zu unterschätzen. "Im Landkreis gibt es ein gewachsenes rechtsextremes Milieu", sagte Krauß. Laut Verfassungsschutzbericht sind 150 bis 200 Personen im Landkreis Rechtsextremisten. Mit 450 Teilnehmern war eine Kampfsportveranstaltung in Grünhain-Beierfeld die größte Aktivität von Neonationalsozialisten im vergangenen Jahr im Erzgebirge. Der Verfassungsschutz verweist auch auf die Aktivitäten der rechtsextremen NPD um den Auer Bürgermeisterkandidaten Stefan Hartung und seines Vereins Freigeist.
"Aktuell zeigt sich, dass Rechtsextremisten als parteiunabhängige Bewerber zur Kommunalwahl antreten und auf eine klare Etikettierung verzichten", sagte Krauß. Ein Beispiel sei der NPD-Kreisvorsitzende Hartung, der sich als parteiunabhängiger Bewerber um das Bürgermeisteramt in Aue bewerbe. Auch die Wählervereinigung "Freie Bürger Schwarzenberg" müsse dem rechtsextremen Spektrum zugeordnet werden, sagte Krauß. Deren Spitzenkandidat Jens Döbel sei als Galgenbauer überregional bekannt geworden.
Mehr Infos: http://www.verfassungsschutz.sachsen.de/download/Vorabfassung_Saechsischer_Verfassungsschutzbericht_2018.pdf (Erzgebirgskreis ab S. 95)