Der CDU-Gesundheitspolitiker Alexander Krauß (CDU) kritisiert die heutige Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses, nach welcher pränatale Bluttests zur Kassenleistung werden.
„Ich halte diese Entscheidung gerade aus ethischer Sicht für fatal. Künftig wird eine Fahndung nach behinderten Kindern betrieben“, so Krauß. Es handele sich bei pränatalen Bluttests um keine Behandlung eines Leidens oder einer Krankheit. Da deswegen die medizinische Notwendigkeit nicht gegeben sei, dürfe es auch keine Leistung der Gesetzlichen Krankenkassen sein.
Menschen mit Down-Syndrom haben laut Krauß dasselbe Recht auf Leben wie andere auch. Es sei normal, verschieden zu sein. Ein Leben mit Behinderung sei nicht per se ein schlechteres Leben und somit keines, dass man verhindern müsse. „Auch ein Leben mit Down-Syndrom ist lebenswert“, so Krauß weiter.
Der Gemeinsame Bundesausschuss hatte heute entschieden, dass pränatale Bluttests künftig unter gewissen Bedingungen in den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen werden. Der sogenannte nicht-invasive Pränataltest wird seit 2012 angeboten. Der Schwangeren wird hierbei Blut entnommen und damit mögliche Chromosomen-Abweichungen untersucht, die auf eine Behinderung des Kindes, wie Trisomie 21, Trisomie 13 oder Trisomie 18, schließen lassen. Folge dessen ist häufig eine Abtreibung.