· 

Wismut-Erbe: Bad Schlema und Hartenstein sollen gemeinsam präsentiert werden

CDU-Bundestagsabgeordneter Alexander Krauß hat das Umsetzungskonzept zum Wismut-Erbe gelobt. Dieses hatte das Deutsche Bergbaumuseum Bochum im Auftrag des Bundes sowie der Freistaaten Thüringen und Sachsen erstellt. "Das Konzept enthält wichtige Anregungen, wie das Erbe der Wismut bewahrt, erforscht und präsentiert werden kann", sagte Krauß. Die Wissenschaftler schlagen ein Zeitzeugenprojekt vor. Die Erlebnisberichte sollen zügig per Video aufgezeichnet und so der Nachwelt erhalten bleiben. In besonderer Weise könnten junge Menschen für das Wismut-Erbe interessiert werden - "Kinder und Enkel der Wismut-Generationen", heißt es in dem Konzept. Denn die Zahl der Betroffenen und Wismut-Veteranen nehme kontinuierlich ab. Das Wismut-Erbe müsse in seiner Vielschichtigkeit dargestellt werden - auch die rücksichtlose Umweltzerstörung und die Gesundheitsschäden der Mitarbeiter und Bewohner. Neben der Urangewinnung sollen die Sanierungserfolge präsentiert werden. Die Wismut-Geschichte könne in die des Kalten Krieges eingebettet werden. "Umso wichtiger ist es für den Tourismus, nicht allein auf den Bergbau zu setzen, sondern mit der 'dunklen Seite' des Themas und dem Topos 'Weltgeschichte im Erzgebirge' Interesse zu wecken", schlägt das Papier vor. Der Schacht 371 in Hartenstein sowie das Uranerzbergbaumuseum in Bad Schlema sollen zusammen präsentiert werden. Das Kulturhaus "Aktivist" in Bad Schlema mit Infozentrum zum UNESCO-Welterbe, runderneuertem Uranerzbergbau-Museum und bestehender Gastronomiekönne zentraler Anlaufpunkt der Welterbelandschaft sein. Der Schacht 371 wäre demgegenüber ein authentisches Denkmal in der Landschaft, heißt es in der Konzeption. Die Wissenschaftler raten davon ab, den Schacht 371 zu einem größeren Museum aufzurüsten. Das Nuturdenkmal "Roter Kamm", der Kurpark Bad Schlema und der Markus-Semmler-Stolln sollen ebenfalls präsentiert werden. Der Entwässerungsstollen sei mit 220 Kilometer Gesamtlänge das ausgedehnteste Grubengebäude Deutschlands. Um alle Wismut-Standorte zu kennzeichnen, sollen restaurierte, weinrote Wismut-Busse als Empfangskiosk am jeweiligen Eingang stehen. Auch soll es eine digitale Plattform im Internet geben, wo wissenschaftliche Erkenntnisse und aktuelle Informationen mit Wismut-Bezug gespeichert sind. Die Wismut-Kunstsammlung mit 4500 Objekten könne durch die Kunstsammlungen Chemnitz betreut werden. Damit das Erbe langfristig gesichert werden kann, wird eine gemeinnützige GmbH vorgeschlagen, die später in eine selbstständige Stiftung umgewandelt wird. "Meiner Meinung nach muss diese Organisation ihren Sitz nicht in Chemnitz, sondern in Aue - Bad Schlema haben", schlägt CDU-Politiker Alexander Krauß vor. Damit sei eine größere Nähe zu den Wismutstandorten gewährleistet. Die Wismut war der viertgrößte Uranproduzent der Welt.Mit zeitweise über 130.000 Mitarbeitern gehörte sie zu den größten Unternehmen der DDR. Ende 1990 wurde die Uranproduktion eingestellt, seitdem Sanierungsarbeiten durchgeführt.