CDU-Gesundheitspolitiker Alexander Krauß hat das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Beihilfe bei der Selbsttötung scharf kritisiert. „Es ist ein Urteil der Schande“, sagte Krauß. Der bisherige Paragraf im Strafgesetzbuch habe für eine Brandmauer gesorgt und damit verhindert, dass ältere und kranke Menschen in den Tod getrieben werden. „Selbstmorde nehmen in einer Gesellschaft zu, wo der Sterbehilfe niedrige Hürden aufgestellt werden“, erklärte der Gesundheitspolitiker. Werde die bestehende Gesetzeslage verändert, dann sei die Gefahr groß, dass gerade Menschen mit Depressionen und anderen psychischen Störungen Selbstmord begehen. Es dürfe nicht dazu kommen, dass sich Menschen rechtfertigen müssten, wenn sie bei einer schweren Erkrankung ihrem Leben kein selbstgestecktes Ende bereiten wollten. Wann ein Leben ende, sollte nicht in den Händen der Menschen liegen, forderte Krauß.
Auch werde wohl das Engagement erlahmen, Hospiz- und Palliativmedizin zu fördern, mutmaßt der CDU-Politiker. „Wir haben jetzt noch lange nicht alle Möglichkeiten der Schmerzlinderung ausgeschöpft, um schwerkranken Menschen zur Seite zu stehen“, sagte Krauß. Palliativmedizin helfe Menschen weit mehr als Sterbehilfe.