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Krankenhausgesellschaft muss Personalkonzept liefern

In der Diskussion um ein neues Instrument zur Bemessung des Pflegedarfs in Krankenhäusern hat CDU-Gesundheitspolitiker Alexander Krauß von der Deutschen Krankenhausgesellschaft ein schlüssiges Konzept eingefordert, wie neue Pflegekräfte gewonnen werden können. 17.000 Stellen seien in der Pflege heute schon unbesetzt, sagte Krauß am Donnerstag während einer Debatte im Deutschen Bundestag. Wenn nun Deutsche Krankenhausgesellschaft, Pflegerat und Gewerkschaft verdi bis zu 80.000 neue Stellen verlangten, müsse auch geklärt werden, woher die Krankenschwestern kommen sollen. Die Krankenhausgesellschaft dürfe diese Frage nicht in ihrem Berliner Elfenbeinturm beantworten, sondern zusammen mit den Krankenhäusern im Lande.

 

Krauß verwies darauf, dass sich Krankenhausgesellschaft, Pflegerat und Gewerkschaft mit der Ausbildungsoffensive Pflege zur Erhöhung der Ausbildungsplätze um 10 Prozent bis 2023 bekannt hätten. Dadurch kämen pro Jahr 2400 neue Fachkräfte in die Kliniken. Nicht aber 40.000 bis 80.000 wie von den drei Akteuren unlängst gefordert.

 

Das im Januar vorgelegte Instrument zur Bemessung des Pflegepersonalbedarfs in Krankenhäusern (PPR 2.0) habe einen weiteren Schönheitsfehler, sagte der CDU-Politiker. Die Kosten würden nicht genannt. Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Krankenkassen hätten aber ein Recht zu wissen, welche Mehrkosten entstünden. Diese müssten sauber errechnet werden. 1993 sei eine Pflege-Personalregelung eingeführt worden, die nach drei Jahren wegen erheblichen Mehrkosten beerdigt worden sei. Dies dürfe sich nicht wiederholen, forderte Krauß.

 

Krauß verwies auf die Verbesserungen durch das Sofortprogramm Pflege im vergangenen Jahr. Jede zusätzliche Pflegekraft werde den Krankenhäusern vergütet, ebenso jede Tarifsteigerung. Mit dem Sofortprogramm Pflege habe der Gesetzgeber eine Fehlentwicklung einiger Krankenhäuser korrigiert. Während die Zahl der Ärzte in den vergangenen Jahren ständig gestiegen sei, sei die Zahl des Pflegepersonals bestenfalls stabil geblieben, teilweise sogar gesunken. Krankenschwestern seien als "Kostenstelle mit zwei Ohren" betrachtet worden. Dem habe der Gesetzgeber ein Ende gesetzt.

 

 

 

 

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