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Weniger Therapien – Ärzte sollen nicht weniger Rezepte ausstellen

Nach Ansicht des CDU-Gesundheitspolitikers Alexander Krauß werden in der Corona-Krise deutlich weniger ärztliche Rezepte für Physio-, Ergo- und Sprechtherapien verschrieben. „Die Therapeuten klagen deutschlandweit über deutliche Rückgänge“, so Krauß. Offenbar würden deutlich weniger Heilmittel durch die Ärzteschaft verordnet.

 

„Da vermutlich keine Spontanheilungen stattgefunden haben, scheint es jetzt mehr Fälle zu geben, wo Patienten nicht die medizinische Behandlung bekommen, die sie nötig haben“, sagte der Bundestagsabgeordnete. Auch wenn der Fokus im Gesundheitswesen derzeit auf dem Corona-Virus liege, müssten die anderen Erkrankungen dennoch behandelt werden. Ärzte sollten weiterhin Verordnungen ausstellen. Der Gemeinsame Bundesausschuss hätte Verschreibungen erleichtert. Folgeverordnungen könnten auch nach telefonischer Anamnese erfolgen. Krankenhausärzte könnten im Rahmen des Entlassmanagements Heilmittel nunmehr bis zu 14 Tage nach Entlassung aus dem Krankenhaus verordnen. Bislang betrug diese Frist sieben Tage. Außerdem gebe es kein Ablaufdatum für Verordnungen. 

 

„In der jetzigen Situation müssen wir aufpassen, dass auch die Heilmittelerbringer gut durch die Krise kommen“, sagte Krauß. Wenn Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Masseure und Podologen auf der Strecke blieben, nehme das Gesundheitswesen als Ganzes Schaden.

 

 

Krauß kritisierte Altenheime, die Ergotherapeuten den Zutritt verwehrten. „Medizinische Behandlungen müssen weiterhin ausgeführt werden können“, so der CDU-Politiker. Auch Altenheimbewohner hätten ein Recht auf ihre Therapien. Ausnahmen seien nur dann denkbar, wenn aufgrund einer Corona-Infektion eine Einrichtung ganz besondere Vorsichtsmaßnahmen an den Tag legen müsse.