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Jeder dritte arbeitet in Teilzeit - Erzgebirge ist industrielles Herz Sachsens

Die Zahl der Arbeitnehmer in der Altersgruppe zwischen 55 und 64 Jahren ist im Erzgebirgskreis stark angestiegen. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit hervor. War im Jahr 1993 gerade einmal jeder zwanzigste Beschäftigte 55 Jahre und älter, so traf dies im Jahr 2018 bereits auf jeden vierten Beschäftigten zu. "Der Jugendwahn der 90er-Jahre ist vorüber", kommentierte CDU-Bundestagsabgeordneter Alexander Krauß die Studie. Mittlerweile werde das Erfahrungswissen der älteren Generation mehr geschätzt. "Ältere Arbeitnehmer sind mindestens genauso leistungsfähig wie jüngere", so Krauß. Zugenommen hat auch die Zahl der Teilzeit-Jobs im Landkreis. Lag diese vor 27 Jahren bei 11,1 Prozent, so sind es mittlerweile 32,6 Prozent.

 

Die IAB-Studie verdeutlicht auch, dass der Erzgebirgskreis eine Industrieregion ist. Während sachsenweit die Zahl der Beschäftigten in der Industrie sank, stieg sie im Landkreis deutlich an - um 3,8 Prozentpunkte. Mit 49,6 Prozent ist fast jeder zweite Beschäftigte in Industrie und Bauwirtschaft beschäftigt. Sachsenweit ist es lediglich jeder dritte Beschäftigte. "In keinem Landkreis spielt die Produktion eine solch große Rolle - wir sind das industrielle Herz Sachsens", sagte der CDU-Politiker.

 

Durch die Digitalisierung entstehen für die Wirtschaft im Erzgebirge neue Herausforderungen. Laut IAB-Studie gelten 32,2 Prozent der Jobs als von Computern ersetzbar. Das bedeute jedoch nicht, dass die entsprechenden Tätigkeiten in der nächsten Zeit tatsächlich ersetzt würden, so die Wissenschaftler. "Die menschliche Arbeit kann wirtschaftlicher, flexibler oder von besserer Qualität sein", heißt es in der Studie.

 

 

Zur Studie des IAB: http://doku.iab.de/regional/S/2020/regional_s_0220.pdf