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Krauß gegen Abtreibungspflicht

CDU-Gesundheitspolitiker Alexander Krauß hat sich gegen eine Pflicht zu Abtreibungen für Ärzte an Unikliniken ausgesprochen. "Kein Arzt darf gegen sein Gewissen zu einer Abtreibung verpflichtet werden", sagte Krauß. Ein Schwangerschaftsabbruch sei in Deutschland zwar straffrei, aber rechtswidrig. Ärzte hätten ein Recht auf Gewissensfreiheit. "Auch staatliche Arbeitgeber dürfen die Gewissensfreiheit nicht vergewaltigen", sagte der CDU-Politiker. Das baden-württembergische Sozialministerium hatte eine Prüfung angekündigt, ob die Bereitschaft zu Abtreibungen zu einer Voraussetzung für die Anstellung bei einem Uni-Klinikum gemacht werden solle. 

 

Hinter dem Vorstoß stehe die klare Absicht der Grünen, das Lebensrecht aushöhlen zu wollen, sagte Krauß. "Die Grünen versuchen ihre Ideologie mit der Keule an die Uni-Kliniken zu tragen", kritisierte der Bundestagsabgeordnete. Dass es offenbar mehr und mehr junge Ärzte gäbe, die an Abtreibungen nicht mitwirken wollen, sei zu begrüßen. Diese Ärzte hätten sich intensiv mit ihrer ethischen Rolle beschäftigt. "Gerade heute brauchen wir Ärzte, die die eigene Tätigkeit selbstkritisch hinterfragen", sagte Krauß. Ihnen mit Zwang eine Meinung aufdrängen zu wollen, sei unethisch. Würden die Grünen mit ihrem Vorstoß durchkommen, würden die Unikliniken als Arbeitgeber deutlich unattraktiver werden. "Wenn ein Arbeitgeber Ärzte zu Operationsautomaten abrichten möchte, dann wird er kein Personal finden", erklärte Krauß.

 

 

Hintergrund-Info: https://taz.de/Gruenen-Politikerin-ueber-Abtreibung/!5696119/