Nach Ansicht des Landesamtes für Verfassungsschutz hat die Zahl der Rechtsextremisten im Erzgebirgskreis zugenommen. Im vergangenen Jahr seien 200 bis 250 Personen diesem Spektrum zuzuordnen gewesen, heißt es im Verfassungsschutzbericht, der am Dienstag in Dresden von Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) vorgestellt wurde.
Im Vorjahr seien es 50 weniger gewesen. "Der Rechtsextremismus bleibt im Erzgebirge ein
Problem - wie man auch wieder an der NPD-Demonstration am Sonntag in Aue sehen konnte", sagte CDU-Bundestagsabgeordneter Alexander Krauß.
Die NPD sei im Gegensatz zu anderen Landesteilen im Erzgebirge weiterhin aktiv, heißt es in dem Bericht. Aufgelöst habe sich im vergangenen Jahr der Verein "Freigeist e.V.", den
NPD-Mann Stefan Hartung geführt hatte. "Als Tarnung hat 'Freigeist' nicht mehr funktioniert, weil jeder wusste, dass sich dahinter Rechtsextremisten verbergen", sagte Krauß. Der Verein
habe dazu gedient, Kampagnen und neonationalsozialistische Aktivitäten im Landkreis durchzuführen, so die Verfassungsschützer.
Die Wählervereinigung "Freie Bürger Schwarzenberg" bezeichnet der Verfassungsschutz als Wahlliste
von Neonationalsozialisten. Sie ist mit einem Mandat im Stadtrat vertreten. Im vergangenen Jahr wurden im Landkreis 120 rechtsextreme Straftaten begangen und 24 linksextreme.
Zum Verfassungsschutzbericht 2019:
https://www.verfassungsschutz.sachsen.de/download/Saechsischer_Verfassungsschutzbericht_2019.pdf