Nach dem Treffen der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin zu den Corona-Maßnahmen rechnet CDU-Bundestagsabgeordneter Alexander Krauß mit einem schnelleren Impfen im Erzgebirgskreis. "Grenzregionen sollen mehr Impfstoff erhalten, da hier das Infektionsrisiko höher ist als in anderen Landesteilen", sagte Krauß zu dem Beschluss von Mittwochnacht. Sachsen müsse jetzt sein Kontingent entsprechend anpassen und bevorzugt Vakzine in den Erzgebirgskreis liefern. "Wir grenze an Tschechien - das Land mit der höchsten Inzidenz weltweit", sagte Krauß. Die tschechische Regierung habe das Kontrolle über das Coronavirus verloren. "Mit dem schnelleren Impfen kann es uns gelingen, das Überspringen von Tschechien auf Deutschland einzudämmen", so der Bundestagsabgeordnete.
Krauß wiederholte seine Forderung, zügig Hausärzte impfen zu lassen. Ab Ende März werde dies routinegemäß erfolgen. Doch bereits jetzt könne der Freistaat einzelne Praxen beauftragen und mit Impfstoff beliefern. Hausärzte könnten zum Beispiel an zwei Tagen in der Woche nur impfen. "Sie kennen ihre Patienten aus dem Effeff, wissen wer welche Vorerkrankungen hat", so der Gesundheitspolitiker. Das beschleunige den Impfvorgang deutlich. Das Impfzentrum in Annaberg-Buchholz sei aber weiterhin nötig.
Gut sei auch, dass der Beschluss eine Perspektive für Handel und Gastgewerbe beinhalte. "Die Regelungen werden aber nur dann greifen, wenn die Zahlen im Erzgebirge nicht weiter steigen", sagte Krauß. Deswegen sei weitere Achtsamkeit nötig. Eine Grenzöffnung zu Tschechien komme vorerst nicht in Frage. "Würde die Grenze wieder geöffnet, rückt die Inzidenz von 100 oder 50 in unerreichbare Ferne", erklärte der Abgeordnete. Die Schließung der Grenze für tschechische Arbeitskräfte sei eine schmerzhafte, aber richtige Entscheidung gewesen.