· 

Landkreis Mittelsachsen jetzt FSME-Risikogebiet

Der Landkreis Mittelsachsen ist durch das Robert-Koch-Institut (RKI) zum Risikogebiet der durch Zecken übertragenen Virus-Erkrankung FSME erklärt worden. Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kann zu Hirnhautentzündungen oder Lähmungen führen. "Die Ständige Impfkommission empfiehlt in den Gebieten eine Impfung - insbesondere für Mitarbeiter in Land- und Forstwirtschaft", sagte CDU-Gesundheitspolitiker Alexander Krauß. Das höchste Risiko für einen schweren Verlauf hätten Menschen im Alter über 60 Jahren. Jetzt sei die beste Zeit für die erste Impfung. Die Erkrankung werde immer noch unterschätzt, so der Bundestagabgeordnete. Die Zahl der Impfungen sei zu niedrig, obwohl sie den besten Schutz vor einer Erkrankung böten.

 

Sächsische Risikogebiete bleiben nach Einschätzung des RKI die Landkreise Zwickau, Vogtland, Erzgebirge, Bautzen, Meißen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und die Stadt Dresden. "Das größte Risiko zu erkranken, haben in Sachsen die Vogtländer", sagte Krauß. Neben der Impfung könne man sich auch präventiv gegen einen Zeckenstich schützen - durch das Tragen heller, geschlossener Kleidung. Typische Lebensräume für Zecken seien lichte Wälder oder Waldränder sowie Flächen mit hohem Gras oder Büschen. Gute Bedingungen böten auch Gärten und städtische Parks.

 

Bei Zeckenbefall sollte die Zecke immer umgehend entfernt und die Wunde möglichst desinfiziert werden. Im Gegensatz zur Übertragung von Borrelien durch Zecken auf den Menschen, die erst 24 Stunden nach Beginn des Saugakts erfolgt, gelangen die FSME-Viren bereits zu Beginn des Blutzapfens von der Zecke in den Menschen.

 

Für einen mehrjährigen Impfschutz vor FSME sind drei Impfungen nötig. Die ersten beiden erfolgen im Abstand von 1 bis 3 Monaten, die dritte nach 5 bis 12 Monaten. Danach ist eine erste FSME-Auffrischung nach 3 Jahren sinnvoll.

 

Insgesamt fünf neue Risikogebiete hat das RKI deutschlandweit augewiesen. 169 Kreise sind als ein solches Risikogebiet ausgewiesen. Im vergangenen Jahr wurden deutschlandweit 704 FSME-Erkrankungen gemeldet - 259 mehr als im Vorjahr. "Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein, da die Symptome zu Beginn eher unspezifisch sind", sagte Krauß. Dazu zählten Fieber und Kopfschmerzen. 

 

 

Mehr Infos: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2021/09/Tabelle.html

https://www.zecken.de/de/fsmeimpfung/fsmeimpfung